Gastbuch

3 Kommentare

  1. Lieber Michael!

    Nach Deinem schweren Motorradunfall vor zwei Jahren ist sichtlich Deine Welt zusammengebrochen und von einem Tag auf den andern ist vieles anders geworden. Aber frei nach Deinem wichtigsten Motto „nur einen Brief gibt man auf“, hast Du Dich und Deine Träume niemals aufgebeben. Ganz im Gegenteil, Du hast jeden Tag mit unvergleichlicher Intensität für Deine Rehabilitation und große, neue Pläne genutzt. Ganz ehrlich gesagt, habe ich diese Intensität und Zielstrebigkeit anfangs nicht ganz verstanden, aber sie immer und in vollem Umfang unterstützt!

    Nach nun fast zweijährigem und intensivstem Training ein Weltenbummler, Mechaniker und Selbstversorger zu werden, hätte Dir die Corona-Krise fast den Start vermasselt. Aber wie Du auch auf Deiner Homepage schreibst, wird sowieso alles anders kommen als geplant und so war das halt auch schon beim Start. Aber gib zu, genau dieses Prickeln ist es ja, dass Du immer suchst! Und was den Drang, die ganze Welt zu erkunden betrifft, so kommen hier nicht übersehbar die Gene Deines verstorbenen Großvaters ganz massiv durch. Er kannte die ganze Welt und seine Geschichte, aber leider nur von Büchern, Atlas und vom Globus – Du machst das jetzt in der Praxis.

    Es war also vor einigen Tagen soweit und Du bist zu Deiner so lange ersehnten Weltentdeckungs- und wahrscheinlich auch Selbstfindungs-Tour aufgebrochen. Ich wünsche Dir daher von Herzen, dass Du in dieser Zeit viel Neues siehst und auch findest! Nutze und genieße jede Stunde, denn diese Reise wird mit Sicherheit ein unbeschreibliches Erlebnis und eine prägende Entwicklungsphase für Dich selbst werden.

    Du bist auf eine Reise aufgebrochen, die viele von uns immer gerne machen wollten, aber sich letztlich nicht getraut oder zumindest bis jetzt verschoben haben. Davor habe ich großen Respekt! Pass gut auf Dich auf und gehe offen auf die Welt und die Menschen da draußen zu, dann wird Dich die Welt schönste Dinge lehren, von denen alle Zuhausegebliebenen wahrscheinlich immer träumen werden.

    Wir und mit Sicherheit, viele Deiner Freunde werden versuchen, Dir über Deine Reiseblogs, den Routen-Tracker und hoffentlich viele Telefonate so gut wie möglich auf den Fersen zu bleiben und dabei streckenweise mitzureisen. Also vergiss bitte nicht, dass Du uns dabei laufend mit spannenden Geschichten und guten Bildern versorgst.

    Bis bald,
    Dad

  2. Lieber Michael!
    Eine Auszeit nehmen, die Arbeit, Arbeit sein lassen, wer träumt nicht davon.
    Auf Grund der schweren Verletzungen, die du dir am Muttertag vor zwei Jahren zugezogen hast, ist dir bewußt geworden, wie schnell das Leben vorbei hätte sein können. Du hast zu mir gesagt, im Grunde spart man ein Leben lang für etwas, das sich Rente nennt, ohne die Gewissheit zu haben, diesen Lebensabschnitt jemals erreichen zu können. Während deiner Rehabilitation hast du den Entschluss gefasst, deinen Traum von einer Reise um die Welt, jetzt zu Leben und nicht erst später. Das war auch der Kick, der dich voran getrieben hat, wieder völlig gesund zu werden und das so schnell wie möglich. Eisern und mit der nötigen Intensität hast du dich, nach deinen Operationen zurück gekämpft in ein normales Leben. Du hast sämtliche Ärzte zum Staunen gebracht und wurdest zum Vorbild. Als deine rechte Hand dann fast wieder vollständig funktionierte, hast du begonnen deinen Motocross Van in ein Wohnmobil umzubauen. Ein Jahr lang hast du daran gearbeitet, jede freie Minute, bis deine Sylvie endlich fertig war. Du hast akribisch geplant und gespart. Minimalismus war angesagt. Du hast mich damit fast in den Wahnsinn getrieben. Wenn ich meinte du brauchst eine neue Hose, weil sie so verschlissen war, kam die Antwort, die tut es noch lange. Deine Schuhe hast du dreimal geklebt und geflickt und meintest, warum in die Mülltonne werfen, wenn man sie reparieren kann, usw… Alles in allem ist es unglaublich, was man alles schafft, wenn man etwas will.
    Selbst als wir dann durch den Coronavirus in Quarantäne versetzt wurden, hast du dir nicht die Luft aus den Rädern nehmen lassen. Dann fahre ich halt erst später weg, hast du gemeint. Mit dem Antikörpertest in der Tasche und mit allem was es braucht um so eine Reise zu machen, bist du dann los gefahren.

    Lieber Michael, die Welt ist wie ein Buch, wer nicht reist, kennt nur eine Seite davon und nicht den wahren Inhalt. Lass dir von Menschen die einen kleinen Horizont haben, nicht sagen, dass deine Träume zu groß sind. Das Leben wartet auf dich!

    “Am Anfang braucht man oft Mut um am Ende glücklich zu sein.”

    Mum

  3. Hallo Michael,
    wir hatten im Frühjahr kurz Kontakt über das WRF und vor ein paar Wochen per Mail. Ursprünglich hatten mein Mann, unser alter Magirus Deutz und ich ähnliche Pläne wie du. Wir wollten im April Richtung Kaukasus, Südrussland und in den Iran fahren. Uns alle hat Corona ordentlich ausgebremst. Mit 3 Monaten Verspätung sind wir am 1. Juli gestartet, zu der Zeit hatten sich einige Länder geöffnet, es hieß die Grenze von der Türkei nach Georgien würde am 1. August öffnen. Unser bereits im Februar beantragtes Russlandvisum würde im September ablaufen…. Wir waren zuversichtlich, dass wir Griechenland nur kurz streifen würden, gleich weiter in die Türkei und über Georgien nach Russland. Naja, plötzlich wurden Grenzen wieder geschlossen, alles wurde enger und Georgien ist heute noch zu!!! Wir haben dann irgendwann akzeptiert, dass Griechenland eine Einbahnstraße bleiben würde und wir nun eben unser bisheriges Lieblingsland mal ausgiebig und ohne Zeitdruck kennenlernen werden.
    Da ich nur über sehr wenige mobile Daten verfüge – zum Teil bewusst, weil ich im Urlaub nicht nur an den Geräten hänge wollte – kann ich nur richtig im Internet surfen, wenn ich über WLAN verfüge. Daher bin ich erst vor einigen Wochen auf deinen Blog gestoßen und stellte überrascht fest, dass du in der Türkei bist! Eigentlich hatten wir uns schon entschieden, den Winter auf dem Peloponnes zu verbringen. Du hast uns dann per Mail Mut gemacht in die Türkei zu fahren. Letztendlich konnten wir uns dann aber doch nicht dazu durchringen, zudem zwischenzeitlich in Griechenland ein totaler Lockdown angekündigt war. Damit verbunden sehr strenge Regeln: man darf die Präfekturen nicht verlassen, eigentlich nur zum einkaufen und spazieren gehen aus dem Haus, dazu nur mit Genehmigung, etc. Wir haben uns dann entschieden ganz in den Südosten des Peloponnes zu fahren. Die Region ist sehr dünn besiedelt, heißt auch wenig Kontrolle und eine Polizei, die alles lockerer sieht. Das hat sich auch bestätigt. Wir reisen trotz Lockdown “relativ” frei weiter: wechseln den Standort nach Belieben, machen Ausflüge mit unserer Honda, Wanderungen etc. Leider haben jetzt schon die 4. Woche alle Cafes und Tavernen zu, das ist echt schade.
    Seit 3 Tagen sind wir nun auf einem Campingplatz bei Gythio, vorher standen wir immer frei, haben WLAN!!! Jetzt erst habe ich deinen Blog mal ausführlicher angeschaut und bin begeistert!!!! Sowohl vom gestalterischen, als auch was du alles unternommen hast, deine tollen Bilder, absolut sehenswert!!!!!! Ich bewundere deinen Mut so zu reisen, wie du es tust, an das unmögliche zu glauben, entgegen aller Infos im Netz einfach an die iranische und georgische Grenze zu fahren, ich hätte es dir sehr gegönnt wenn es geklappt hätte!
    Einige der Lost places, die du in GR dokumentiert hast, haben wir auch gesehen. Vor ein paar Tagen erst waren wir an dem alten Wrack bei Gythio. Und das verlassene Hotel mit dem Swimmingpool davor müsste in Salanti auf der Argoli, dem Daumen des Peloponnes sein. Solche Plätze mögen wir auch.
    Schade dass wir uns unterwegs nicht mal begegnet sind!
    Ich bin gespannt auf deinen Bericht über Rumänien. Wir sind Anfang Juli zwar im Transit durch Rumänien, weil wir aber zügig weiter in den Kaukasus wollten, hatten wir uns keine Zeit für das Land genommen.
    Wir wünschen dir weiterhin alles Gute für deine Reise und dein weiteres Leben
    LG Birgit

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