Montenegro & Albanien

Der Urlaub ist vorbei.
Das Abenteuer beginnt.

In Montenegro war das Abenteuer noch selbstgemacht – in Albanien ist der Abenteuerstatus dann wirklich schon erreicht.

In Montenegro umfuhren Kaja und ich die Bucht von Kotor – Weltnaturerbe. Auf dem Berg  „Vrmac“, mit guter Aussicht auf die Bucht, fanden wir einen interessanten Lostplace – eine alte Militärbasis. Angeblich wurde die Basis 1894 von Österreich errichtet und Stand in der Schlacht zwischen Österreich-Ungarn und Montenegro im Mittelpunkt. Ausgestattet mit jeweils einer Kopflampe, Taschenlampe, Handy, Videokamera und Spiegelreflexkamera untersuchten wir den historischen Platz.

Die Temperaturen sind auf 33° +-2° C gestiegen und somit ist auch die Klimaanlage während der Fahrt komplett ausgefallen, auch das Gebläse geht auf einmal nur mehr auf Stufe 4! Elektrikproblem? Ich konnte es bisher nicht lösen. Du bist Mechaniker und kennst das Problem? Bitte melde Dich! 😉

Entlang der Küste und durchs Gebirge, auf der Suche nach einen geilen Spot, war es immer wieder von Nöten die guten Offroadfreifen zu montieren – mittlerweile bin ich Profi. 35min für die ganze Prozedur: Arbeitskleidung anziehen, Werkzeug herräumen, Reifen vom Dach runterholen, aufbocken, Reifen wechseln, wieder runterlassen, dasselbe bei der zweiten Seite, Reifen wieder am Dach verstauen, Werkzeug wegräumen, saubere Sachen anziehen, Händewaschen, Schweiß wegwischen, fertig.

Übermutig wollte ich in alles toppen: Mit Sylvie am Kieselstrand, 3m vor dem Meer – der Untergrund sah ziemlich fest aus. Gedacht – Getan! Sch…. naja, sah eben nur fest aus… Wir stecken fest! Die Anfahrt da hin – gefühlt 45 Grad Neigung. Abendprogramm um 21:15 freibuddeln mit kompletten Equipment: Sandbleche, High Jack Lift als Seilwinde, 30m Seil + Abschleppseil, Wagenheber, Unterlegkeile, … 

 

Um kurz vor Mitternacht gab es dann das wohlverdiente Bier am Strand. Die gequälte Sylvie 15m hinter uns. 

Bisschen Spaß muss sein, aber Sylvie hat es bestimmt nicht so gefallen. In Zukunft werden wir den Untergrund etwas genauer untersuchen und Sie etwas schonen. Man kann ja nicht von Anfang an gleich alles richtig machen. 😀 

Danach hat ein Reifen tagelang schleichend Luft verloren, Reifendichtmittel hat das Problem vorerst beseitigt.

Alles in allem kann man das als kleinen Zwischenfall werten?

In Albanien hat die Reise nun wirklich Abenteuerstatus erreicht.
In der Hauptstadt Tirana herrscht Verkehr der an Afrika erinnert: Auf der Autobahn kommt dir ein Radfahrer oder ein Pferdefuhrwerk entgegen, Polizeikontrollen überall – auch mitten im zweispurigen Kreisverkehr – diesen kann man übrigens auch als Parkplatz verwenden. Geparkt wird sowieso überall, auf der Straße ist der meiste Platz dazu. Die Mopedfahrer überall dazwischen, die Fußgänger muss man nicht erwähnen. Helmpflicht gibt es angeblich keine. Zum Mopedfahren genügt es wenn man acht (?) Jahre alt ist?
Die Autobahn ist ziemlich gut ausgebaut, dafür sind viele Nebenstraßen oder Landstraßen katastrophal.

Der Kontrast zwischen Armut und Reichtum kommt mir hier sehr extrem vor: die einen fahren Protzautos wie in Dubai, die anderen „fahren“ mit dem Esel herum. 

Die Leute sind extrem freundlich und hilfsbereit.

Auf den – gefühlt – endlosen Bergstraßen wurden wir zu einer Zwangspause gezwungen – Sylvies Bremsen sind heiß geworden.

Am Ende der albanischen Küste bekamen wir schon Korfu zu Gesicht, die Freude auf Griechenland ist groß. Doch wir mussten feststellen, dass die Einreise am Landweg noch nicht gestattet wird.
Also holten wir ein Päckchen „Reisegelassenheit“ heraus und entscheiden uns weiter in den Norden hoch zu fahren. Wieder Berge ohne Ende. Tolle Landschaften.

Danke Albanien! 😉

Zahlen:  +8 Tage  // +2 Länder  // +1188km  //  + 1 Zwischenfall: Festfahren, Klimaanlage defekt, Reifen undicht. 

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