Stadtabenteuer & neue Pläne
In der Hauptstadt San Juan habe ich ein Airbnb, als ich ankomme stelle ich fest: hier bin ich in den “Slums” – deswegen der große Preisunterschied 😀
Egal – hier, weit weg vom Tourismus, erlebe ich das “echte” Puerto Rico, das Zimmer ist OK und ich bin relativ Zentral gelegen, somit kann ich zu Fuß relativ viel erreichen. Und das ist gut so, bei der Suche nach einem Leihauto wurde ich immer wieder enttäuscht, es sind kurzfristig keine Mietautos verfügbar. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es (wegen Corona?) kaum. Die Situation hier ist etwas eigenartig: Es sind keine Touristeninformationen besetzt, aber dennoch sind viele Amerikaner hier auf Urlaub. Als Europäer bin ich hier ziemlich auffällig, ich werde des öfteren angesprochen. Es herrscht strenge Maskenpflicht, aber insgesamt schätze ich die Situation trotzdem eher locker ein.
Eigentlich wollte ich die ganze Insel abfahren, ohne Mietauto oder öffentliche Buslinien ist dies aber nicht möglich. Somit bin ich hauptsächlich in der Stadt San Juan unterwegs. Diese bietet auch viele schöne Plätze – und Strände sind hier auch überall.
Um doch noch aus der Stadt zu kommen buche ich eine endlos teure Dschungel Tour. Hierfür gibt es nun doch einen Bus.?! Wir fahren in den “El Yunque” Regenwald. Nach einer kleinen Wanderung durchs Dickicht kommen wir an einen Fluss an, in diesem wird gebaadet. Für die etwas mutigeren unter uns geht es noch weiter über Stock und Stein zu einem kleinen Wasserfall und einer Steinwand. Hier stürzen wir uns von den Klippen (8-9-10m). (Da hatte ich keine Kamera mit, da wir durch den Fluss waaten mussten.) Rutschen eine ca. 20m lange Naturrutsche aus Stein runter und schwimmen wieder Flussabwärts zu den anderen Wanderern. Nach einem Snack aus frischen Früchten geht es wieder Retour. Der Urwald fasziniert mich.
Dass ich gar nicht viel herumkomme, kommt gar nicht so ungelegen, denn es gibt für die neuen Pläne einiges zu organisieren …
Das ganze ähnelt einem komplizierten Schachspiel, wo immer wieder ein kleines Kind, nennen wir es mal “Corona”, die Schachfiguren umwirft. Ziel ist es, dieses Schachspiel zu gewinnen.
Die neuen Pläne:
Ich habe mich via Facebook in diversen Segelgruppen für ein neues Atlantikabenteuer “beworben”: Atlantiküberquerung West-Ost: Karibik – Europa.
Nach diversen Telefonaten/Zoom-Meetings mit den unterschiedlichsten Skippern/Crews werde ich bei einer deutschen Crew aufgenommen. Endlich – ein Traum wird wahr.
Schon seit Wochen sind wir in Kontakt und feilen an den Plänen.
Der erste Plan: Start auf den Britischen Jungferninseln, Zwischenstopp auf den Bermudas, dann die lange Überfahrt auf die Azoren und schlussendlich Richtung europäisches Festland: Portugal. Die Sache steht.
Doch während den Planungen mussten wir feststellen, dass es aktuell keine Flüge von Europa auf die Britischen Jungferninseln gibt, desweiteren hätten wir alle fünf Tage am Boot in Quarantäne gehen müssen. Nach vielen vielen Planänderungen stehen wir nun bei Plan S, T, U … keine Ahnung.
Aktueller Stand: Ein weiterer Weltreisender, der sich gerade in Kolumbien aufhält, und ich sind die einzigen beiden die problemlos auf die Jungferninseln kommen (sollten!). Um die Quarantäne zu umgehen wird das Boot von den Yachties vor Ort auf die amerikanische Seite der Jungferninseln gebracht. Hier können wir an Bord. Ohne Quarantäne.
Der Rest der Crew schafft es aber nur bis nach Sint Maarten (die holländische Seite), weiter gehen die Flüge nicht (bzw. die Einreise ist nicht erlaubt). Deswegen werden wir beide den Katamaran auf die ca. 100Sm entfernte Karibikinsel überstellen. Von da aus soll dann final das Abenteuer, mit vollständiger Crew, starten.
Flüge sind gebucht, die Pläne (vorerst) finalisiert. Wir hoffen nun, dass keine Flüge mehr gestrichen werden, die Einreisen für alle reibungslos verlaufen und wir dieses Schachspiel gewinnen.
Mehr Details zu dem Abenteuer im nächsten Eintrag 🙂
Zahlen: +7 Tage // + 210 km Backpacking / + 1561 Flugmeilen / + 1 Land