Schweden

Spätherbst im hohen Norden

Bevor wir diesen Sommer nun endgültig abschließen, gehe ich mit Freunden ein allerletztes mal Segeln. Diesmal in der Türkei – Ausgangspunkt in Fethiye. Zur Abwechslung segeln wir wieder einmal eine Monohull. Ganz entspannt. Wir genießen die türkische Kulinarik und lassen es uns jeden Tag gut gehen. Leider haben wir in dieser Woche absolut keinen Wind und schaffen leider nur drei ganze Segelstunden. Als Entschädigung gehen wir (also die Crew, der Skipper muss aufs Boot aufpassen, damit es nicht untergeht) Paragleiten. Im Butterfly-Valley gibt es eine kleine Wandertour. Die restliche Zeit erkunden wir neue, unbekannte Buchten. Die Temperaturen sind immer noch angenehm – nur Abends braucht man schon einen Pullover.

Ganz gechillt haben wir die Segelsaison 2021 nun endgültig abgeschlossen und es kann mit anderen Abenteuern weitergehen.

Für den Spätherbst habe ich etwas ganz besonderes im Sinn: Ich will mit Sunny in den hohen Norden. Schweden, Norwegen, Finnland? – Skandinavien jedenfalls. Kontrastprogramm zum Sommer.

Gedacht – Getan!

Dazu benötigt es etwas an Vorbereitung: Sylvie Winterfit machen! Standheizungen testen, Ölwechsel, Kühlsystem auf Frostschutz checken, … Endlich wieder mit Sylvie unterwegs. Ich bin motiviert!

Auf dem Weg nach Schweden bleiben wir insgesamt drei Mal bei einem IKEA stehen, wir (also Sunny) wollen (will) noch ein paar neue Einrichtungsgegenstände für Sylvie (neuer Teppich, Küchenutensilien, Teelichter, …) außerdem haben wir rausgefunden, dass es hier leckeres Essen gibt: Hotdogs und Köttbullar – unsere Einstimmung auf Schweden. Dass wir später in Schweden auch noch das IKEA Museum besuchen war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Zwischendurch mussten wir auch noch Sylvies 222.222km feiern!

Mit der Fähre geht es von Travemünde nach Trelleborg. Aus Kostengründen haben wir die 3:00 Fähre nachts genommen. Hätten wir gewusst, dass diese erst um 5:30 abfährt wären wir nicht um 2:00 schon am Terminal gestanden. Dementsprechend müde hangen wir dann auf der Fähre die nächsten 9h rum. 

Angekommen in Schweden chillen wir erstmal gemütlich an den Seen rum und stimmen uns auf einen neuen Reiseabschnitt ein. Kochen Leckeres im Dutchoven und genießen die tolle Landschaft. Hier in Schweden findet man an jeder Ecke einen tollen Stellplatz. Viel Natur, Ruhe und Wasser – genau richtig für uns.

Später stach mir die Ortschaft „Huskvarna“ ins Auge, hier befindet sich auch das Husqvarna-Museum, welches wir natürlich auch besuchen mussten.

Weiter im Norden gehen wir Wandern, im Fulufjället Nationalpark erleben wir erstmals Winter. Hier ist der älteste Baum der Welt zuhause, zumindest wurde sein Wurzelwerk auf 9550 Jahre ermittelt, den überirdischen Teil des Baumes habe ich mir etwas monströser vorgestellt. Gleichzeitig ist hier der größte Wasserfall Schwedens zu finden. Ganz offiziell war der Weg dorthin aufgrund der Witterungen gesperrt aber Sunny und ich haben die Absperrungen einfach nicht „bemerkt“ 😀 also konnten wir doch noch Fotos davon machen.

Fotos (c) worldtravelstories & Sunny

Der Vanlife Alltag ist trotz der Temperaturen der gleiche wie immer: waschen im See oder Fluss. Auch bei nur mehr 3 Grad über null –  und das coolste: Sunny macht das voll mit, einfach so. Aber wir sind nicht die einzigen, die so verrückt sind: auch die Schweden pflegen es bei diesen Temperaturen baden zu gehen. Es kommen an unseren Stellplätzen regelmäßig Autos vorbei mit badebereiten Leuten. Kurz 2min ganzkörper in den See und wieder ab nach Hause. Easy.

An der norwegischen Grenze entdecken wir einen sehr alten Autofriedhof. Mein Lostplace-Herz blüht hier auf. Wir kommen im stockfinsteren an und können es natürlich nicht lassen, gleich auf Erkundungstour zu gehen. Das ganze war etwas spooky, noch dazu weil wir direkt da übernachtet haben, aber wir haben überlebt! 😀 Angeblich wurden hier früher die Autos ausgeschlachtet um diese dann in Einzelteilen über die Grenze zu bringen, die Karossen blieben übrig. Heute ist das ein ganz bekannter Autofriedhof. Slyvie hat sich hier gar nicht wohlgefühlt, deswegen sind wir dann auch nach einem Fotoshooting am nächsten Tag gleich wieder weiter gefahren. 

Zahlen:  +27 Tage // +199 Sm // +2634km // + 1090 Flugmeilen // +1 Land

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