Sint Maarten

Der bekannte Flughafen

Nach der anstrengenden Überfahrt von den US Virgin Islands warten Marc und ich auf den Rest der Crew. Bevor wir uns an Land frei bewegen dürfen, muss ich uns noch einklarieren, dies gestaltet sich diesmal nicht so einfach: Ich muss sämtliche Dokumente (Personalpapiere, Bootspapiere, PCR Tests, Covid-Versicherungen, … ) vorweisen, die Dokumente werden Digital als auch als Hard-Copy benötigt. Alles wird überprüft und nach einigen Stunden Warterei stellt sich heraus, dass die kopierten Bootspapiere Probleme machen, ich muss diese beglaubigen lassen und soll dann wieder kommen. In Kurzfassung habe ich es nach fast 7h erfolgreich geschafft in das Land einzureisen. 

Nicht nur ich habe oft ein Anreisepech – sondern auch andere: Der Flieger der Crew von Europa musste aufgrund eines medizinischen Zwischenfalles in Kanada notlanden – somit verzögerte sich die Ankunft um einen weiteren Tag. 

Marc und ich nutzten die Zeit und besuchten den bekannten Flughafen von Sint Maarten. In einer Strandbar genossen wir das einheimische Bier und warteten auf die ankommenden Flugzeuge. Ganz knapp über dem Strand – zum Greifen nah – landen diese nur wenige Meter vom Strand entfernt auf der Landebahn. Cooler Anblick. Touristisch war hier im Moment wenig los. 

Als nun endlich der Rest der Crew ankam begann die letzte Phase der Vorbereitungen: nochmal das ganze Boot technisch durchchecken, Mast besteigen und das Rigg checken, Ersatzteile und Werkzeug besorgen (Überlegen, was könnte unterwegs alles kaputt werden?), kleinere Reparaturen, extra Diesel für mehr Reichweite in Flauten organisieren. Nochmal ein Lebensmittelcheck, die fehlenden Lebensmittel und vor allem Frischobst und Gemüse für die ersten 10-14 Tage besorgen.

Als sich die Vorbereitungen dem Ende zuneigten, nutzen wir den restlichen Tag noch um eine kleine Wanderung auf den Berg zu machen, von dem man fast die ganze Insel sehen soll. Nach ca. zwei Stunden haben wir den Gipfel erreicht, der Weg war mehr Klettersteig als Weg, aber wir sind ja alle kleine Abenteurer – also genau richtig für uns. Am Gipfel gibt es eine Aussichtsplattform und einen „Flying Dutchman“, leider im Moment nicht in Betrieb.

Es wird dunkel, also beschließen wir eine kleine Abkürzung zurück ins Tal zu nehmen – Sackgasse. Nach vielen vielen Anläufen, den nichtvorhandenen Weg zu finden, geben wir auf. Es ist inzwischen schon Stockfinster und wir beschließen, doch den selben Weg zurück zu nehmen. Also klettern wir wieder zwei Stunden über Stock und Stein den Berg hinunter. Unglaublich wie sich unsere Augen ohne Licht an die Umgebung anpassen. Wir schaffen es Schlussendlich wieder heile im Tal anzukommen, sind aber bereits halb verdurstet. Elektrolytgetränke brachten uns wieder auf Vordermann. 

Der Tag vor Abfahrt: Nochmal gehen wir alle Checklisten durch, schließlich sind wir möglicherweise bis zu 35 Tage auf See und wollen nichts vergessen. Immer noch finden sich Dinge die wir noch nicht organisiert haben. Nur Kleinigkeiten, aber aufgrund der Osterfeiertage gestaltet sich die Organisation nicht so leicht.

Endlich haben wir alles. Es folgt noch eine ausführliche Sicherheitseinweisung vom Skipper. Der Schichtplan und die Aufgaben sind klar. An der Checkliste endlich alles abgehakt.

Wir sind bereit. Morgen früh kann es losgehen. 

Zahlen:  +6 Tage // + 1 Land

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