Schwedensommer

Schwedensommer

Natur pur in Mittelschweden

Nach mehreren Wochen auf dem Segelboot am Stück, mit Mitseglern, freuen wir uns schon wieder auf eine kleine Segelauszeit. Nicht dass die Mitsegler kompliziert oder anstrengend sind – nein, aber der ständige Wechsel von Crew und Segelrevier mit fixem Zeitplan kann nach einiger Zeit schon ziemlich anstrengend werden. Nochmal zur Klarstellung: wir hatten bisher immer tolle Mitsegler!

Sylvie – mein selbstausgebauter Van – fühlt sich schon etwas vernachlässigt und genau deswegen starten wir wieder eine Vanlifetour.  

Wir fahren in Richtung Norden und nach über 1000km stehen wir vor dem Fährhafen in Rostock: Ab nach Schweden! Schon im Winter haben wir beschlossen, dass wir hier nochmal hochkommen müssen. Nach 16h Überseefahrt erreichen wir Nynäshamn. Eigentlich wollten wir uns noch Stockholm ansehen, aber wir sind so erschöpft von den letzten Reisetagen (Kroatien – Österreich – Deutschland – Schweden), dass wir die Städtetour auslassen.

Gleich nachdem wir in Schweden ankommen, plagt uns eine Reihe kleiner Zwischenfälle.

Zuerst fällt das Autoradio aus (der Hauptknopf und Volumeregler macht nichts mehr). Ohne Musik kann ich nicht Autofahren, also gleich ein neues gekauft. Danach stellen wir einen ständigen Ausfall von Klimaanlage, Radio und Laderegler (Zündplus) für die Zusatzbatterie fest – nach einigen Stunden finde ich den simplen Fehler: eine Sicherung ist offenbar so halb durchgebrannt und hat immer wieder mal den Kontakt verloren. Fehler behoben. Eines Morgens kommt mir im Innenraum jede Menge Wasser entgegen. Wtf? Ich finde das Leck und wir machen uns auf die Suche nach einen Campingshop im Umkreis – der Duschkopf meiner Außendusche ist undicht geworden und muss ersetzt werden. Die ganze Nacht ist Wasser ausgetreten. Das ist natürlich noch nicht alles: Beim Weiterfahren fällt mir auf, dass es nach verbranntem Holz stinkt. Nach erneuter, nervenaufreibender Fehlersuche bei der Elektrik finde ich heraus, dass sich eine Mutter bei meinem selbstgemachten Massesternpunkt für die ganzen Verbraucher gelöst hat (nach mehr als 50.000 km). Somit ist ganz viel Strom über einen schlechten Kontakt geflossen und dieser ist dabei sehr heiß geworden. Ein Kabel ist sogar weggeschmolzen. Das Kabel habe ich natürlich sofort erneuert und den Sternpunkt wieder fest angezogen. Puhh. Glück gehabt. Ist jetzt wieder alles in Ordnung?

Nachdem ich das halbe Auto zerlegt und wieder zusammengebaut habe, nehmen wir uns endlich die Zeit zum Chillen, Grillen und Kochen über dem Feuer, Campen, Fischen und Abschalten.

0:30 Uhr es wird nicht finster - unser Schlafrythmus wurde völlig verdorben

Eines Morgens kommen vier Motorradfahrer, die die Nacht am selben Stellplatz wie wir verbracht haben, wieder zurück an unser Camp. Sie fragen mich – auf Deutsch! – ob ich denn einen Kompressor dabei hätte. Angeblich sehe ich bzw. Sylvie so aus als hätten wir jede Menge Werkzeug mit dabei. Na klar hab ich das. 😀 Einer aus der Gruppe hat sich einen Platten gefahren. Nach kurzer Zeit haben wir den Originalzustand des Reifens wiederhergestellt und das Problem behoben. Die vier bedanken sich mehrmals und sind froh, den Reifen nicht mit der Fahrradpumpe wieder aufpumpen zu müssen.

 

ein Beitrag mit uns auch auf motovoyager.net

Tagelang sind wir am Chillen und Genießen, mitten im Wald an einem See, manchmal mit weiteren Campern und manchmal ganz alleine. Leider wird das Wetter immer schlechter, die Temperaturen fallen stark (nachts nur mehr 5°C) und es regnet immer wieder mal – wir würden es Aprilwetter nennen. Na, dann müssen wir wieder etwas unternehmen, eine Wanderung durch den Hamra-Nationalpark zum Beispiel. Hier soll es Bären und Elche geben – unsere Beobachtungen bleiben sensationsfrei, aber die Landschaft ist super schön und erinnert ein bisschen an einen Urwald. Zumindest bleiben hier umgefallene Bäume usw. wild liegen.  

Outdoorküche immer und überall!

Weil uns der Nationalpark so gefallen hat, fahren wir noch etwas weiter Richtung Norden und machen eine Bergwanderung im Sonfjället-Nationalpark. Das Bärenvorkommen soll hier von ganz Schweden am stärksten sein. Unsere Beobachtungen leider wieder ohne Erfolg. Aber – wir finden frischen Elchdung. Wir hätten gerne einen gesehen, aber besser als nichts – es gibt sie hier. Beim Abstieg sehen wir noch ein einzelnes Rentier ohne Halsband – wir vermuten, dass das ein richtiges wildes Rentier ist. Erfolg!

Unterwegs laufen uns Rentiere über den Weg und wir wollen einfach nicht überholen. 

Zum Beginn unserer Tour trafen wir Christian und Daniel vom Abenteuerteam.de, die uns von Ihren Kanutouren in Schweden erzählten. Genau das wollten wir sowieso machen. Am Weg in den Süden beschließen wir, die Abenteurer zu besuchen. Wir lernen auch noch Stefan – den Inhaber – kennen und sie heißen uns auf Ihrem Grundstück herzlich willkommen. Wir fühlen uns hier unter vielen Gleichgesinnten sofort wohl. In der holzbefeuerten Sauna gibt es einen Aufguss mit Birkensud – herrlich! Das Kochen findet ausschließlich am Lagerfeuer statt. Wir zelten mit den anderen neben einem Fluss und Angeln. Hier sind wir goldrichtig. Danach machen wir bei der Kanutour mit. Eigentlich wollen wir nur 2-3 Tage lang dabei sein, am Ende wird es dann doch eine ganze Woche. Bei dieser Tour kann man nicht einfach abbrechen, wenn es am schönsten wird. Das Abenteuer ist am besten den Bildern zu entnehmen. 

typisch Schweden

schwedisch ist nicht schwer

Zum Abschluss unserer Schwedentour sammeln wir noch jede Menge Blaubeeren und Himbeeren und kochen eine leckere Marmelade als Erinnerung an unsere coole Tour. 

Zahlen:  +34 Tage // + 5685 km  // + 523 Seemeilen // + diverse Reparaturen

Kilometer: 5000?

Seemeilen: 404 + 119 = 523SM

Tage: 30?

Zwischenfälle: 1 (diverse Reparaturen)

 

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