Mittelmeerkaribik

Côte d’Azur – Elba – Korsika – Sardinien

Diesen Sommer kümmern wir uns um die „Ocean Light“. In dem Zeitraum, wo der Bootseigner gerade nicht mit seinem Boot unterwegs ist, bringen wir es, in unterschiedlichen Etappen, immer wieder in neue Gebiete. Dabei entdecken wir die schönsten Plätze im Mittelmeer. 

Bevor wir die erste Etappe unseres Segel-Sommers übernehmen, stehen zu Hause wieder diverse Erledigungen an. Arzttermine, Sylvies TÜV, Planung verschiedener Abenteuer, usw. 

Ausserdem darf ich bei dem legendärsten Polterabend, am größten Männerspielplatz Österreichs, nicht fehlen. Spaßfaktor 1000!

Über einen kurzen Zwischenstopp in Barcelona reisen wir nach Perpignan (Frankreich) an.

Nachdem das Boot von den Sturmschäden repariert wurde, holen wir dieses in der Bootswerft ab, um es in einem gemütlichen 14-Tage-Törn an die Côte d’Azur zu überstellen. Dachten wir zumindest! Als wir ankommen, sind immer noch drei Techniker an Bord und erledigen die „letzten“ Dinge. Ganze 6 weitere Tage lang! Erst dann können wir endlich los. Wir bereiten uns auf eine 30 h Überfahrt vor und segeln in Richtung Toulon. Genau jetzt kündigt sich eine Schwerwetterlage an, der wir auf jeden Fall noch entkommen wollen. 

Unterwegs wird es nie langweilig: Schichtplan, Kochen, Putzen, Lesen, Fische fangen und jede Menge Delphine, die uns Gesellschaft leisten.

Endlich angekommen in Toulon, lässt sich beim Ankermanöver der Rückwärtsgang bei der Backbordmaschine nicht mehr einlegen: Dauervorwärtsgang – Seilzug gerissen. Kurzerhand müssen wir Ersatzteile auftreiben, um das Problem zu beheben – der Eigner kommt in ein paar Tagen an Bord und will sein Boot endlich wieder in einem guten Zustand sehen. Leider liegt da auch noch das Wochenende dazwischen und wir müssen warten. So bleiben uns in diesen 14 Tagen leider nur mehr zwei Tage auf der „Île de Porquerolles“, um etwas zu entspannen. Mit diversen Spezialmanövern können wir hier wenigstens ankern – Michael im Motorraum, um den Gang manuell einzulegen, Sonja am Steuerstand mit lautstarken Anweisungen unter dem Motorgedöns. Vermutlich ein Bild für die Götter. 

Kurz danach fängt Sonja hier ihren allerersten Fisch – und den allerzweitesten, die wir auf dem Bordgriller auch gleich zubereiten. Etwas zerfallen, aber sehr lecker!

Port de Hyères - auf Ersatzteile wartend
Île de Porquerolles

Leider haben wir von der Côte d’Azur nicht viel gesehen, bevor wir das Boot auch schon wieder verlassen müssen. Wir werden also wiederkommen. Der Eigner übernimmt und wir sind zu Hause auf einer Hochzeit eingeladen.

Die nächste Etappe startet für uns ab Genua. Zum allerersten Mal reisen wir per Nachtzug über Wien an. Eine komplett neue Erfahrung für mich. In Summe kann man sagen, dass das eigentlich ganz angenehm war: Abends schlafen legen und morgens am Ziel sein. Sunny konnte nicht so gut schlafen und hat lieber viele blöde Fotos gemacht. Von diversen Kleinigkeiten wie Ausfall der Klimaanlage, überfüllten Wagons, wenig Platz fürs Gepäck muss man absehen. 

Der italienischen Küste entlang segeln wir in Richtung Elba, dort erwarten wir ein paar Mitsegler. Auf dem Weg ankern wir in der Nähe von Portofino und schauen uns ein hübsches Nachbarstädtchen an. Portofino sehen wir immerhin mit der Drohne. 

Portofino

Auf der Überfahrt von Capraia nach Elba sichten wir plötzlich einen Finnwal. Uns bleibt kurz der Atem stehen, als das Tier, so groß wie unser Boot, kurz vor uns seinen Blas präsentiert. Insgesamt dürfen wir ihn vier mal in kurzen Zeitanständen bewundern, in denen er jeweils 4-6 mal auftaucht, atmet und wieder verschwindet. Kaum möglich, in dieser Zeit ein Foto zu machen. Angeblich werden diese Tiere bis zu 22 m lang und eine Sichtung hier im Mittelmeer ist eine äußerste Seltenheit. Sunny ist wie erstarrt und kriegt sich überhaupt nicht mehr ein. Aber wann sieht man auch schon mal einen Wal?

Elba beeindruckt uns mit grünen Bergen, schönen Stränden und süßen Dörfern. Wir machen uns einen gemütlichen Segeltörn mit Fokus auf Baden, Leichtwindsegeln und Erholung und machen daher relativ wenige Landausflüge. Wenn wir uns doch einmal an Land wagen, schlagen wir uns die Bäuche mit Pizza, Pasta und Meeresfrüchten voll. Die Zeit vergeht wie im Flug und ehe wir es merken, sind wir schon wieder am Festland, um unsere Mitsegler zu verabschieden.

Unsere Reise setzen wir in Richtung Korsika fort, hier erwarten wir meine Familie als Mitsegler. Gleich zu Beginn des Törns sorgen wir für Hafenkino. Beim Ablegen fahren wir uns, unerklärlicherweise, eine Mooring in die Schraube ein. Kaum haben wir den sicheren Hafen verlassen, kämpfen wir mit 2 Meter hohen Wellen und ordentlich Wind, die nächste Mistrallage. Wir flüchten für zwei Tage ins Lee auf die Ostseite der Insel und verbringen anschließend zwei weitere Nächte im Norden, bei Saint Florent. Anschließend starten wir unseren Weg über die Westküste mit einer Nachtfahrt. Die erste Bucht, die wir nach der Nachtfahrt wählen, hat klares, türkises Wasser und einen weißen Sandstrand. Eigentlich perfekt – wäre sie nicht eine halbe Stunde nach unserer Ankunft von tausenden Feuerquallen bevölkert. Wir ergeben uns und flüchten. Die Reise geht weiter gen Süden mit Stopps in weiteren traumhaften Buchten mit weniger Quallen.

Korsika Nord, bei St. Florent

Bonifacio ist legendär und somit auch die Hauptattraktion auf Korsika. Der Hafen ist eng und der Verkehr absolut unübersichtlich. Die Schönen und Reichen sind hier zu Hause. 

Mit Blick auf die bekannten weißen Felsen schauen wir uns den Sonnenuntergang an und spazieren anschließend über den beeindruckenden Friedhof. Die Gräber befinden sich nicht unter der Erde, sondern sind richtige kleine Bauten.

Im “La Maddalena” Nationalpark waren wir bereits letztes Jahr und wissen so bereits, wo sich die schönsten Buchten befinden. Zum Glück haben wir diesmal weniger Wind und können die Karibik des Mittelmeers so ordentlich genießen. 

La Maddalena

Mit einem kleinen Zwischenstopp in Neapel reisen wir weiter nach Kroatien. Besonders viel Zeit haben wir nicht, aber es ist genug, um einen kurzen Eindruck zu gewinnen. Viele enge Gassen, leckere Drinks und sehr gute Pizza. Neapel sieht uns bestimmt wieder.

Ab Trogir startet, mit Abwechslung zum Katamaran, endlich wieder ein Törn mit einer Monohull. Mit einer äußerst motivierten „Crew Danube“ stellen sich die besseren Segeleigenschaften sofort heraus. Wir machen viele Meilen und haben jede Menge Spaß. Selbst bei ganz wenig Wind schaffen wir es etwas zu segeln. Im Gegensatz zu Sardinien und Korsika gibt es hier viele felsige Buchten anstatt Sandstrände. Dafür aber jede Menge Restaurants mit leckerem Essen auf jeder noch so kleinen Insel, welche wir zuvor teilweise etwas vermisst haben. 

Und nun sitze ich zufälligerweise wieder in einem Nachtzug. Gefühlte 42 Grad, die Klima läuft nicht und wir haben 2,5h Verspätung…

Auf ins nächste Abenteuer!

Zahlen:  +76 Tage // + 2112 km Bus- & Zugreisen // + 1861 Flugmeilen // +1172 Seemeilen // + 2 Zwischenfälle

notiz meilen: 

zug perg- wien: 138

wien barca 842 Flugmeilen 

barca roussilion: bus 219km 

nizza wien 549 flugmeilen

zug perg- wien: 138

zug perg – wien genua  138 + 719 

seemeilen: 1172sm

flug olbia sardinien 470 meilen 

zug split wien – perg: 522 +138 km

taxis. usw +100km??

….

 

SUMME:

zug/bus = 2012

seemeilen 1172

flug 1861

 

tage: 12-04-22 bis 26.06.22 –>  

 

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