Arlberg

Vier Monate in den schneebedeckten Bergen

Nach einem ganzen Sommer beim Segeln im Warmen kommt das Bedürfnis nach Abwechslung auf. Und wie schon im vergangenen Winter tut eine Auffrischung der Reisekasse auch wieder gut, damit die Pläne im Anschluss wieder voll durchgezogen werden können. Kontrastprogramm zum Sommer? Winter! Aber, wenn dann richtiger Winter! 

Also geht es Ende Dezember für uns nach Zürs am Arlberg (1717m) wo wir die Saison als Liftmitarbeiter verbringen werden. Wir erwarten viel Schnee und jede Menge Zeit zum Schifahren bzw. Snowboarden. Wir bekommen eine Unterkunft in Klösterle (1073m) und kommen mit dem Werksverkehr jeden Tag hoch nach Zürs und abends wieder zurück.

Nach dem gemeinsamen Frühstück mit den Kollegen muss am Morgen zuerst jeder Lift für den Betrieb vorbereitet werden. Zuallererst muss der Lift mit den Sesseln oder Kabinen bestückt werden, das nennt sich Beschicken. Sobald dies erfolgt ist, gibt es jeden Tag noch allgemeine Arbeiten wie Schneeschaufeln, Zustieg präparieren, Sicherheitsnetze aufstellen usw. 

Den restlichen Tag geht es darum, den Lift zu bedienen, in Notsituationen abzuschalten und den Leuten gegebenenfalls beim Einsteigen zu helfen. Ansonsten sind auch immer wieder sicherheitsrelevante Kontrollen nötig, und damit es nicht langweilig wird, gibt es auch immer wieder kleinere Reparaturen. 

Am Abend kommen wieder alle Sessel in die Garage und unser 10-Stunden-Tag neigt sich dem Ende zu.  

Spass muss sein!

Aber nicht nur der Lift ist unsere Aufgabe, zur Abwechslung “müssen” wir auch immer wieder Kontrollfahrten auf der Piste (und im Lift) durchführen. Zum einen gehören die Rollen an den Stützen kontrolliert und zum anderen die Beschilderung an der Piste. Lieber einmal zu oft kontrolliert als zu wenig. 😀

Ganz zu Beginn wurde ich dem ältesten Lift von Zürs zugeteilt, dem Zürsersee. Dies hat aber nicht unbedingt Nachteile. Zum einen ist die Bedienung noch etwas komplizierter als bei den modernen Liften, zum anderen gibt es hier einfach mehr zu tun und somit vergeht die Zeit schneller. 

Im laufe der Saison lerne ich aber fast alle Lifte in Zürs kennen. Nicht nur den ältesten, sondern auch den modernsten. Jeder Lift hat, je nach Baujahr und Art, seine eigene Steuerung und Überwachungssysteme. 

Aber wir sind ja nicht nur zum Arbeiten hierher gekommen, wir wollen auch die Zeit genießen, viel Schifahren und Snowboarden gehen. 

Im laufe der Saison bringe ich somit circa 1500 Pistenkilometer auf die Uhr. Privat und beruflich. Mit Schi und Snowboard. 

Die Freizeit kommt natürlich auch nicht zu kurz. Immer wieder unternehmen wir in der Gruppe so einige coole Dinge: Klettern, Bouldern, Trampolin springen, Bowlen, Billard, Feiern, Apres Ski, Eisbaden, Paintball, uvm. 

Zwischendurch muss ich eine Lebensmittelvergiftung hinnehmen. Nach zwei Infusionen und zwei Tagen Ruhe bin ich aber wieder einsatzbereit. 

Leider hat es schlussendlich weniger Schnee gegeben als erwartet. Das absolute Schneechaos blieb aus. Die Einheimischen sprachen von “kein Schnee dieses Jahr”. Die meiste Zeit war es sonnig und schön, dabei aber kalt. 

Gegen Ende der Saison gab es dann noch einige Tage, an denen Schnee, Nebel und teilweise Regen den Tag gestalteten. Die Lawinengefahr war hoch. Am Berg konnte man sehr oft den Himmel vom Untergrund nicht mehr unterscheiden. 

Irgendwann reicht es dann auch wieder mit der Kälte. Um den Winter einmal zu entfliehen mache ich einen kurzen Ausflug nach Liechtenstein.  Hier ist der Frühling bereits angekommen. 

Kurz darauf kommt der Frühling aber auch nach Klösterle. Kleinere Wandertouren stehen am Programm. 

Fazit zu einem Saisonjob im Schigebiet. Würde ich das nochmals machen?

Grundsätzlich war die Zeit in Zürs lustig, mal etwas anderes, anstrengend, sportlich, cool. Anfangs war das natürlich viel neues, aber man lernt die Aufgaben relativ schnell. Zwischendurch ist viel los, wobei die Zeit schnell vergeht. Gegen Ende der Saison leidet man allerdings an Boreout, weil einfach nichts mehr los ist und somit der Tag langweilig wird. Wer viel Schifahren will, ein bisschen Apres Ski machen will, den Winter mag und gerne in den Bergen ist … der kann das gerne mal ausprobieren. Ich würde das auch wieder machen, aber vielleicht nicht sofort wieder. 

Leider geht mit diesem Kapitel auch eine große Lovestory zu Ende:

 

Wir wollten die Welt umsegeln, wir wollten heiraten, wir hatten große Pläne, doch dann kam alles anders… 

Sonja und ich “kämpfen” schon die letzten Monate miteinander: wir sind im Alltag sehr unterschiedlich, haben unterschiedliche Ansichten und schaffen es kaum zusammenzuhalten –  wir sind keine Komplizen mehr. Jeder lebt für sich. Die gemeinsamem Abeneteuer waren großteils sehr gut aber im wahren Alltag läuft alles schief. Immer wieder haben wir versucht unsere Probleme in den Griff zu bekommen, schafften es aber einfach nicht. Die Liebe war (ist?) groß, aber Liebe alleine reicht leider nicht aus. So schön die Beziehung Anfangs auch war endet sie leider sehr respektlos und traurig. Zudem musste sie mir zum Schluss noch mitteilen: “Ich denke jeden Tag an einen anderen… ” 

Zwischenfall: ein gebrochenes Herz. 

Aber was wäre eine große Reise ohne einem gebrochenen Herzen? Dann hätte man ja nur die Hälfte erlebt? 

und jetzt? Das Leben geht weiter! Abenteuerladies aufgepasst! Ich bin wieder am Markt 😛

Zahlen:  +126 Tage // +1492 Zugkilometer // + 1 Zwischenfall: Lebensmittelvergiftung // + 1 Land

4x Linz – Arlberg 4×338= 1352km + 4x linz – perg –> 140 SUMME 1492

23.12.2023 – 957 tage

28.04.2023 – +126 tage

differenz = 126tage

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